Dr. Stefan Hagen

Arzt für Allgemeinmedizin,
Chinesische Diagnostik, Akupunktur und Arzneitherapie

Langenloiserstraße 68
3500 Krems
Tel.: 0676 9626969
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Ist TCM eine Wissenschaft?

Die Chinesische Medizin fußt sicher nicht in ähnlicher Weise auf wissenschaftlichen Grundlagen, wie dies im Westen von der Medizin gefordert wird. Natürlich gibt es auch hinsichtlich der Methoden der Chinesischen Medizin immer wieder die Forderung, sie auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen. In China werden auch zahlreiche Studien zu Heilkräutern und ihrer Wirkung durchgeführt. Dennoch ist die Grundlage der Chinesischen Medizin in erster Linie die möglichst exakte Beobachtung der Symptome. Die wissenschaftliche Erforschung bringt durchaus zusätzliche Informationen und erscheint sinnvoll, letztlich handelt es sich aber um eine Heilkunde, die auf Beobachtung, Erfahrung und Vermutung basiert und in großen Teilen sehr subjektiv ist.

Immer mehr lassen sich allerdings auch einzelne ursprünglich scheinbar nur subjektive Parameter wie Veränderungen des Pulses oder um Teil Veränderungen der funktionellen Aktivitäten der Organe im Tagesverlauf messen ganz im Sinne der westlichen Medizin bzw. Physik mit dem Zugang die nicht messbaren Dinge messbar zu machen.

In der westlichen Wissenschaft - insbesondere der Physik - wird man sich erst in letzter Zeit bewusst, wie wenig "Objektivität" überhaupt möglich ist und man wird sich jetzt erst klarer, dass auch Messungen nicht "Objektivität" bringen, sondern subjektiv sind.

Wie wichtig ist es letztlich überhaupt in der Medizin wissenschaftlich und objektiv zu denken? Der Mensch empfindet nicht objektiv. Zum Beispiel ist Schmerz eine subjektive Wahrnehmung, die um wissenschaftlich beurteilt werden zu können, möglichst erst in einer entsprechenden Skala angegeben werden muss (VAS/ visuelle Analogskala). Hinsichtlich der Therapie des Schmerzes ist dann die Frage, ob durch Schmerzmittel die Ursache des Schmerzes oder seine Wahrnehmung behandelt wird bzw. die Wahrnehmung des Menschen getrübt wird, so dass er den Schmerz nicht mehr empfinden kann. Der Schmerz und der Rest der Welt entschwindet dann im Nebel des Opiumrausches.

Viel wird auch in der westlichen Medizin nur auf Grund von Vermutungen behandelt, obwohl gehofft wird, dass irgendwann einmal die "Evidenz" das begründet, was man macht.

Für den Patienten ist es meist nicht relevant, ob es ein "Wissenschaftliche Evidenz" gibt, es reicht, wenn Symptome sich bessern oder verschwinden und es ihm subjektiv besser geht.